Dienstag, 9. August 2016

Finally back home - Spuren verblassen, Erinnerungen halten ewig

Fast genau eine Woche ist es her, dass ich in St. John's in den Flieger eingestiegen bin. Der Flug ist problemlos, angekündigte Turbulenzen bleiben aus und so komme ich - nach dem Nachtflug - mehr oder minder ausgeruht am Sonntag morgen in Zürich an. 
Das Ende meiner Reise ist also gekommen und die Ente, das Fahrrad und ich sind gesund von der Transamerikatour zurückgekommen. Zu Beginn der Reise hatte ich der Ente so allerlei versprochen und nun ist der Augenblick der Wahrheit gekommen. Konnte ich all meine Versprechen halten? Ist die Ente zufrieden? Hatten wir eine schöne Zeit? 

Ja, die hatten wir.

Wir haben tolle Menschen kennengelernt, sind über gewaltige Bergpässe und lange Brücken geradelt, haben zwei Ozeane gesehen, mit richtigen Cowboys an der Bar gesessen, Steak gegessen, Einsamkeit in Nevada erfahren, Naturgewalten erlebt, den Grand Canyon und die Niagarafälle bewundert und sind ein kleines Stück der Route 66 gefolgt. Wir hatten viel Zeit für uns, sind meilenweit geradeaus geradelt.
Nervös bin ich Mitte April in San Francisco gestartet, den Kopf voller Fragen und Ungewissheiten: Wie geht man mit der Einsamkeit auf dem Rad um? Hat man keine Angst in einem fremden Land, wo man niemanden kennt? Und wenn man krank wird, was passiert dann? Was macht man wenn das Rad einen Defekt hat? Und wie navigiert man am besten, welche Strecke wählt man aus? Wie findet man ein gutes Nachtquartier und wie verpflegt man sich? Wie wird man als Radfahrer in einem Land aufgenommen, in dem selbst kleinste Distanzen mit dem Auto zurück gelegt werden? Warum genau möchte ich nun eigentlich mit dem Fahrrad über tausende Kilometer von Kalifornien nach Neufundland fahren? 

Und was bleibt?

Es bleibt die Gewissheit genau das Richtige getan zu haben. Den Schritt gewagt zu haben. Sich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben. Mit allen Konsequenzen, trotz einigen Zweifeln und Bedenken. Ich wollte genau das: die Natur hautnah erleben und sehen wie sie sich langsam verändert, wollte die Menschen kennenlernen und mit ihnen ihre Lebensweise. Und ich wollte mich selbst herausfordern. Der Entscheid den HW50 zu radeln - die einsamste Strasse der USA - war der schwerste der gesamten Reise. 
Alle Erfahrungen, Erlebnisse, Begegnungen, Bilder und Kilometer sind in meinem Herzen gespeichert. Manche offensichtlich und präsent. Andere versteckt, bereit im richtigen Moment einfach so wieder aufzutauchen um Erinnerungen zu wecken. Erinnerungen an eine grandiose Zeit, überwältigt von der Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen. Ich bin sehr dankbar für all die kleinen und grossen Begegnungen. Ich weiss, dass diese Erfahrungen nicht selbstverständlich sind. Und genau diese Begegnungen haben meine Reise geprägt. Jeder einzelne Mensch, auf seine eigene ganz spezielle Art und Weise. Die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen liessen meine Zweifel und Fragen verschwinden. Es ist einfach unbeschreiblich, solche Erfahrungen gemacht zu haben. 

Das Ende meiner Reise ist also gekommen. Aber ich bin nicht wirklich traurig. Zu spannend ist die Zukunft, auf die ich mich riesig freue. Et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange. Mit dieser Gewissheit verabschiede ich mich - auf zu neuen Abenteuern :-).

1 Kommentar:

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