Samstag, 23. Juli 2016

Willkommen am Atlantik!

Von der Halbinsel Nova Scotia aus werde ich bald auf die Kap-Breton-Insel gelangen. Dort werde ich auf ein paar "hübsche kleine Hügel" treffen - was auch immer das heissen mag. Ich liege hervorragend in der Zeit, der Wind bläst konsequent aus Richtung West und schiebt mich sanft in Richtung Ziel. Ich fahre nicht mehr direkt auf dem grossen Highway, sondern folge einer kleinen Strasse, immer entlang der Küste. Wunderschön, oft gibt es tolle Blicke auf das Wasser zu geniessen. Das ist für mich eine willkommene Abwechslung von den ganzen Grüntönen um mich herum. Die angekündigten Hügel gibt es hier, es geht immer wieder auf und ab. Gut zu radeln, auch das Wetter spielt mit. Die Sonne scheint und wärmt die Luft auf Temperaturen um die 30 Grad.
Auch eine schöne Abwechslung sind die Anfeuerungen der Autofahrer und Bewohner. Winken, Hupen - bleibe ich stehen werde ich fast immer direkt angesprochen. Man ruft mir sogar beim Fahren nach, ob ich noch Wasser oder Verpflegung benötige.
Und dann erreiche ich sehr schnell die Kap-Breton-Insel, nordöstlich des Festlandes.
Mein heutiger Radtag startet um 5:30 Uhr in der Früh, mein letzter Early Bird? Ich verbrachte die Nacht in einem schönen Motel etwa 6 Kilometer von Whycocomagh entfernt am Highway. Ich kann das Ende meiner Reise schon deutlich spüren. Ich erwache am frühen Morgen ohne Wecker, kann es nicht erwarten bis die Sonne endlich aufgeht und ich losfahren kann. Bereits am frühen Nachmittag erreiche ich North Sydney und den Atlantik! Am Pazifik bin ich gestartet und nun sehe ich den Atlantik, ich kann es noch gar nicht so recht glauben!
Ich werde von North Sydney aus am kommenden Sonntag auf die Fähre Richtung Neufundland steigen, habe also einen Ruhetag in dieser kleinen Stadt. Hier gibt es erneut einen komplett anderen Schlag Menschen.
Bereits bei der Ankunft ist es in North Sydney anders als in anderen Kleinstädten. Ich sitze bei einem Kaffee in einem bekannten Quickservice-Systemrestaurant an einem Vierertisch. Eine ältere Dame fragt mich ob sie sich zu mir setzen darf. Ich stutze ein wenig, denn es sind noch viele Tische frei, habe aber überhaupt kein Problem damit und sie setzt sich mir gegenüber, trinkt ruhig ihren Kaffee und isst ihren Donut. Natürlich sprechen wir miteinander, sie wohnt hier und ist hier geboren worden. Ich begleite sie noch bis nach North Sydney Downtown und dann verabschieden wir uns voneinander.
Und auch sonst scheinen sich hier alle Menschen zu kennen. Gross ist dieser Ort ja nicht, wird aber regelmässig, an den Fährzeiten angepasst, von Touristen überflutet. Und dann geht es hier rund. Ausserhalb dieser Zeiten ist Ruhe angesagt. Es gibt viele Motorradfahrer und mit ihnen ein ganz eigenes Ambiente. Und es gibt tolle Restaurants mit leckeren Fischgerichten. Und das Hotel hat eine Bar in der heute Abend gute live Musik gespielt wird.
Von meinem Hotelzimmer sehe ich direkt auf den Fähranleger, die Fähre wird mich dann hoffentlich innerhalb von etwa 17 Stunden nach Neufundland verschiffen. Ein Bett konnte ich nicht buchen, aber ich habe ja einen Schlafsack und bin erprobt was schlafen an Bord angeht.
In Neufundland werden dann noch zwei Radtag anstehen bis ich den östlichsten Punkt des nordamerikanischen Kontinents erreichen möchte. Von diesem Punkt geht es dann direkt nach St. John's - zum feiern, geniessen und einfach sein.

Das Fischerdörfchen Pictou, sehr ruhig. 
Sonnenaufgang auf dem Rad geniessen :-)
Ausblick auf Cape Breton, hügelig und waldig. 
Der Fährhafen in North Sydney. 

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