Donnerstag, 10. Juli 2014

Senja, Andøya und die Vesterålen

Irgendwann wird ja mal Ruhe auf dem Schiff einkehren, denke ich mir. Als das Schiff um 24 Uhr in Tromsø anlegt und immer noch reges Treiben herrscht, entscheide ich mich für ein wenig Sightseeing. Ein kleines charmantes Städtchen, wo um Mitternacht noch einiges los ist und sogar noch Eis verkauft wird. Nach diesem Ausflug kehrt dann auch Ruhe an Bord ein und ich suche mir in der Lounge einen Schlafplatz. Um 4:30 Uhr ist dann die Nacht vorbei und ich sitze kurze zeit später schon auf dem Fahrrad. Die Strassen auf der Insel Senja sind menschenleer und die Strecke bis Gryllefjord wunderschön, ein wenig profiliert vor allem die zweite Etappenhälfte. Mein Tagesziel ist heute Bleik, das liegt auf einer anderen Insel und ich werde wieder Fähre fahren. Aber da muss ich erst mal pünktlich ankommen! Der 1,5 Kilometer lange Tunnel ist gesperrt und so geht es alternativ weiter - knappe 200 Höhenmeter und 10 Kilometer oben drüber... Und das mit einem ständigen Surren im Ohr. Bei über 30 Grad herauffahren schwitze ich und das mögen sämtliche kleine Flugobjekte die es so gibt, sehr sehr nervig... Ich komme mir vor wie eine Kuh nur kann ich weder mit Ohren noch mit Schwanz wedeln und ich muss mich konzentrieren, damit ich nicht auf die Nase falle. Die Fähre erreiche ich aber trotzdem pünktlich und auch mit dem Campingplatz in Bleik habe ich einen richtig tollen Schlafplatz direkt an einem über zwei Kilometer langen Sandstrand. Ich schaffe es gerade noch das Zelt aufzubauen und Wäsche zu waschen, dann verschlafe ich das Deutschland Fussballspiel und wache erst am nächsten Morgen um 8 Uhr auf. Die letzten vier Nächte waren nicht wirklich lang, das habe ich gemerkt.
Die nächsten Etappen führen mich über Andøya und die Vesterålen bis auf die Lofoten. Ich habe Rückenwind und geniesse die Landschaft. Einfach herrlich, vor allem die Farben sind grandios! Ab und zu ein paar Radfahrer, die meisten kommen mir aber entgegen. Bei manchen Ausblicken denke ich das ich in der Karibik bin, das habe ich nicht in Norwegen erwartet. Während die Vesterålen überwiegend sehr lieblich und leicht wellig daherkommen, bekomme ich heute morgen als die Fähre in Fiskebøl anlegt einen kleinen Schock. Ich werde von hohen Bergen umzingelt - das kann ja was geben, ich sehe mich schon schwitzend ein paar Berge erklimmen. Aber alles halb so wild, bislang sind die Strecken zwar anspruchsvoll, aber noch gut zu fahren. Morgen soll sich das aber ändern, ich möchte Å erreichen.

Tromsø bei Nacht, aufgenommen um 0:44 Uhr. 
2,5 Kilometer feinster Sandstrand direkt vor meiner Tür, das Wasser ist aber sehr kalt...
Die Strassen schlängeln sich die Küste entlang und es gibt viel zu schauen! 
Ich habe es erst nicht gemerkt. Aber was surrt da? Als ich mich umdreht bekomme ich erstmal einen Schreck! So viele Viecher. Man gewöhnt sich an Geräuschkulisse und Viehzeug - zwangsläufig :-).
Kurz vor Sortland.
Ankunft auf den Lofoten. 

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