Mittwoch, 2. Juli 2014

Norwegen begrüsst mich mit Bergen und Kultur

Finnland verlasse ich sehr schnell wieder, denn es war nur ein kleiner Teil durch den ich durchgeradelt bin. Kurzfristig war ich etwas verwirrt, denn die Uhrzeit hatte sich in Finnland geändert. Aber das passte sich direkt nach die norwegischen Grenze wieder an und so langsam wurde die Landschaft hügeliger, dann bergiger und ich brauche schon wieder anderes Geld :-). In Kautokeino mache ich gegen Mittag einen kurzen Stopp und bestelle mir an einem Campingplatz einen Kaffee. Die Mädels welche schon dort sitzen und Kaffee trinken sind nett und machen so tolle Werbung für diesen kleinen Ort das ich mich entschliesse dort zu übernachten. Zwar ein bisschen früh, aber das macht mir nichts. Als besondere Empfehlung schaue ich mir die Silvergallery am Rande der Stadt an, dort gibt es ein Mosaik an welchem ein älterer Mann seit über dreissig Jahren arbeitet und er ist noch lange nicht fertig! Und jede Menge tollen Schmuck, interessante Architektur und einen tollen Ausblick auf die Stadt. 
Am Abend lädt eine nette Dame in samischer Tracht in einer Goahti zum Kaffee ein. Sie erzählt viel über ihre Kultur und über das Leben der Samen heute. Ich bleibe ziemlich lange sitzen, denn es ist sehr spannend. Meine Klamotten riechen beim Verlassen des Zeltes so sehr nach Rauch - in der Mitte des Zeltes wird Feuer gemacht - das ich keine Mücken mehr fürchten muss...
Da ich am Vortag also etwas faul war und nur wenige Kilometer abgestrampelt habe, stand am nachfolgenden Tag eine sehr lange Etappe auf dem Programm, mit viel Gegenwind und ein paar Hügeln bis an die Küste nach Alta. Und so langsam wird es auch so, wie ich mir Norwegen vorstelle... Ich stehe früh auf und trete in die Pedale, zwei Zwischenstopps zum stärken und neun Stunden später komme ich in Alta auf einem schönen Campingplatz an. Der letzte Teil der Strecke führt an einem kleinen Fluss lang, der sich zum Strom entwickelt und einen ziemlich tiefen Canyon in die Landschaft gefressen hat. Es geht bergab in Richtung Küste und ich sause den Canyon entlang und geniesse die Landschaft. 
Heute schiebe ich dann einen Ruhetag in Alta ein und schaue mir das Städtchen an, welches für einige Jahre die weltweit nördlichste Ortschaft mit über 10.000 Einwohnern war. Auch die Felsritzungen und die Wanderung auf einen tollen Aussichtspunkt lasse ich mir nicht entgehen. Und meine Fahrradkette benötigt ein bisschen Pflege und ein wenig mehr Spannung, das erste mal das ich am Rad schrauben muss.

Heute wird nicht gearbeitet, nur manchmal kann man dem alten Mann über die Schultern schauen.
Ein holländisches Pärchen war von dieser Unterhaltung so begeistert, das wir kurzerhand fotografiert wurden. Kommunikation mit Händen und Füssen...
Da geht's runter! Eine spannende Abfahrt folgte...
Ich tausche meine Radschuhe gegen Wanderschuhe und bekomme einen Rundumblick über den Fjord. 
Ein Teil der Ritzungen wurden in Rot gefärbt damit man sie besser erkennen kann. Heute werden sie naturgetreu belassen -

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