Donnerstag, 26. Juni 2014

Get together auf der E45...

Über Jokkmokk und ein erstklassiges Frühstück in einem tollen Café mit Käsebrot, Kaffee und einer kleinen süssen Spezialität des Hauses geht es heute das erste mal den ganzen Tag auf eine E Strasse. Was so weit nördlich nicht weiter tragisch ist, denn es ist kaum Verkehr und mich überholen nur unregelmässig ein paar Autos. 
Gestern habe ich kurz vor Jokkmokk den nördlichen Polarkreis überfahren, ziemlich unspektakulär. Nur ein paar Schilder, ein paar Fahnen und ein paar Erklärungen in ein paar Sprachen. Ich hatte es mir etwas kälter vorgestellt, aber seit ein paar Tagen werde ich von der Sonne regelmässig verwöhnt und es regnet nicht mehr. Konstant gutes Radlerwetter bei um die 10 Grad. Aber immer eine leichte Brise aus Nord / Nord / Ost, habe mich daran gewöhnt. 
Die Strecken werden immer länger, aber nicht menschenleer. Es ist einfach nur etwas weniger los, alle 50 Kilometer finde ich einen Supermarkt vor - ob der dann auch geöffnet ist steht auf einem anderen Blatt :-). Die Etappe heute von Jokkmokk nach Gällivare ist landschaftlich abwechslungsreich und interessant, es geht auf und ab und immer mal wieder an einem gigantischen Wasserkraftwerk vorbei. Schweden gewinnt knapp über die Hälfte der erzeugten elektrischen Energie aus Wasserkraft! Im Hintergrund kann ich noch komplett schneebedeckte Berge erkennen, die kleineren Hügel die ich umrunde sind um die 800 Meter hoch und haben nur noch an ein paar Stellen weisse Flecken. 
Irgendwo im nirgendwo wird dann auch die Ente auf einmal schneeweiss und verkriecht sich in meine Lenkertasche. Ein Fuchs quert die Strasse und läuft im Strassengraben noch ein paar Meter neben mir her. Hat die Ente aber nicht bekommen, sie liegt schon wohlbehalten im Zelt und schnarcht. Eine halbe Stunde später werde ich nervös, denn am rechten Strassenrand taucht ein Elch auf der sich dann aber nach abchecken der Lage geschmeidig in den Wald zurückzieht. Und dann wird ein Autofahrer nervös, der kann nämlich gerade noch bremsen als ein Rentier über die Strasse spaziert. Und alle schauen mich interessiert an - etwa noch nie einen Radfahrer gesehen?!
Die Landschaft hier oben spricht mich an. Ich fühle mich wohl und aufgehoben, obwohl es offensichtlich ein raues Klima ist. Das merkt man auch an den Menschen. Sie sind auf den ersten Blick eher grummelnd und zurückhaltend mit einem Gruss, sprechen dich aber an sobald du vom Rad absteigst.

So weit im Norden war die Ente noch nicht...
Fuchs...
Elch...
Rentier - get together auf der E45;-)

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