Mittwoch, 18. Mai 2016

The City of Moab und ein dreibeiniger Hund mit viel Lebensfreude

In Hanksville angekommen muss ich mich entscheiden: entweder rechts rum Richtung Lake Powell oder links rum Richtung Moab. Ich folge dem Wind und mache mich links rum, Richtung Norden, auf den Weg.
Ich hatte das Gefühl von Rückenwind schon komplett vergessen. Ich werde geschoben und rase ein kurzes Stück auf der Interstate mit den Autos um die Wette - gefühlt jedenfalls. In Green River lege ich eine Nacht Pause ein, immer wieder begleiten mich kurze Schauer. So auch in der Nacht und der Zeltplatz hat sich zu einem kleinen Schlammfeld verwandelt. Ich packe das Zelt in einer kurzen Regenpause ein, schön nass und dreckig. Macht nix. Hände waschen, Regenklamotten an und auf geht's.
Etwa 20 Kilometer vor Moab mache ich am Flugplatz von Moab eine kleine Pause. Der Highway stresst mich ein bisschen, denn die Strasse ist very busy - viel befahren. Viele Menschen wollen nach Moab. Ich setze mich in die Sonne und relaxe. Da kommt aus dem Terminalgebäude - welches aus einem grossen Raum mit ein paar Stühlen, zwei Schaltern, einem Getränke- sowie einem Snackautomaten besteht - eine nette Dame auf mich zu und heisst mich in Moab herzlich willkommen. Wir quatschen ein bisschen, ich bekomme ein paar Tipps mit auf den Weg wo ich unbedingt hinsollte und als Andenken an den Flugplatz einen kleinen Aufkleber, einen Stift sowie Lippenbalsam.
Kurz nach dem Flugplatz beginnen wunderbare Radwege, zweispurig, auf Flüsterasphalt. Und das Beste: es geht bergab bis Moab. Angekommen in Moab kann ich verstehen, warum hier so viele Menschen hinwollen. Es ist eine geschäftige kleine Stadt, gewachsen in einer tollen Landschaft, geradezu umzingelt von Nationalparks. Lauter gut gelaunte Menschen, auch welche hier arbeiten und nicht in Ferien sind. Hier werde ich einen Ruhetag einschieben und mich ein bisschen treiben lassen.
Der Zeltplatz liegt etwas ausserhalb der Stadt. Mich empfängt ein netter Herr und ein schwarzer Hund. Der Hund heisst Tri, denn sie hat drei Beine. Sie sei beim Golfspielen aus dem Golfcaddy gefallen - aha, auch die Menschen in Utah haben einen seltsamen Humor - aber das stimmte nicht ganz: Tri ist von einem Auto angefahren worden, kommt mit drei Beinen aber wunderbar zurecht. Sie sprüht förmlich vor Lebensfreude, begrüsst alle Besucher und wedelt unaufhörlich mit dem Schwanz.
Es gibt einen schönen Platz für mein Zelt, neu gebaute Sanitäranlagen, eine heimelige Gemeinschaftsküche mit Aufenthaltsraum sowie am Abend noch ein Lagerfeuer.
Da es nicht nur Würstchen sondern auch Marshmallows meist nur in Grosspackungen zu kaufen gibt, werde ich von einem jungen Pärchen schon fast dazu genötigt sie zu unterstützen die Packung zu leeren... An diesem Abend probiere ich mein erstes S'More. In Amerika vor allem bei Kindern sehr beliebt - da muss man erst mal drauf kommen! Auf die eine Hälfte eines Kräckers wird ein Stück Schokolade gelegt, darauf der fast flüssige Marshmallow und dann als Deckel die andere Hälfte des Kräckers obendrauf. Ein bisschen zusammendrücken, ein bisschen warten bis die Schokolade angeschmolzen ist. Guten Appetit :-).

Da lacht mich heute zur Abwechslung mal ein Felsen an :-)
Wenn das Wetter grau ist, bin ich eben bunt...
Tolle Radwege vor Moab.
Pausentag in Moab, Rad und Zelt sind gut getarnt. 

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