Donnerstag, 22. Mai 2014

Von Saale, Elbe und einem Hund der mir auf den Teller späht...

"Und es war Sommer", Peter Maffay säuselt ja schnulzt geradezu seinen Hit aus den kleinen Lautsprechern am Campingplatz in Kloschwitz an der Saale. Gefolgt von einer österreischen Kultband STS und Marianne Rosenberg fehlt nun eigentlich nur noch Polo Hofer mit Alpenrose. Hier wird MDR Sachsen Anhalt gehört. Da grosser Waschtag war und die Klamotten jetzt um 11:00 Uhr die letzten Tropfen an Feuchtigkeit verlieren sollten damit ich sie wieder verpacken kann, sitze ich also schon wieder notgedrungen, dummerweise auf besagter Campingplatzterasse und schon wieder mit einem Stück Rhabarberkuchen... Hach ist das schön :-). 
Beim Wäsche aufhängen werde ich von Cora beobachtet. Unwillkürlich stelle ich mir den kleinen Kampfhund mit Nora Goldkettchen vor und schmunzele so vor mich her. Gestern noch beim Wäsche aufhängen wurde ich angebellt, heute hat sich Cora an mich gewöhnt. 
Entspannt rollt es auf dem Saale Radweg weiter, diesmal aber flussabwärts Richtung Barby wo die Saale in die Elbe mündet. Der Fahrtwind ist angenehm und kühlt ein wenig, sobald ich aber stehenbleibe bin ich mit einem dünnen Schweissfilm überdeckt. Als ich dann Abends die Brille absetze staune ich nicht schlecht, denn das Salz kann ich deutlich sehen und fast schon abkratzen.
Die Nacht in Barby verbringe ich in einer Pension die ich schon kenne, denn ich habe vor ein paar Jahren schon einmal dort übernachtet und konnte mich noch gut an das tolle Frühstück erinnern. Gerade als ich auf den Hof rolle haben zwei Radreisenden bereits eingecheckt. René und Dietrich sind an der Elbe unterwegs. Es stellt sich heraus, dass wir drei das gleiche Duschtempo haben und uns so frisch und umgezogen vor der Pension wiedertreffen - wir wollen ja noch bezahlen. Aber der nette Herr muss mit dem kassieren noch auf seine Frau warten...
Da wir nun schon zusammen stehen und alle Hunger haben, gehen wir gemeinsam Essen. Es entwickelt sich ein lustiger Abend, den René erfolgreich abschliesst, denn er schafft es auf charmante Art beim Kellner noch eine Runde Absacker für uns drei zu organisieren.
Nach einem gemeinsamen Frühstück geht es dann die Elbe entlang, bis sich unsere Wege trennen. Die beiden haben heute ihren letzten Fahrtag - einen Bummeltag - und ich möchte weiter Richtung Norden. Ein herzlicher kurzer Abschied und ich bin wieder alleine. Ich freue mich, dass die zwei einen kleinen Teil meiner Reise begleitet haben, grüble aber noch ein wenig nach über das alleine sein und es entwickelt sich eine interessante Diskussion mit mir selbst.
Nach einer normalen Etappe sitze ich nun heute Abend als einziger Gast in einer Tipi Dorf Gartenwirtschaft und warte auf ein kleines Steak mit Kräuterbutter und frischem Salat. Es wurde nicht zu viel versprochen, das Essen schmeckt klasse! Ich komme mir aber doch ein wenig gemein vor, denn direkt vor meiner Nase - quasi in direkter Geruchslinie - liegt der hier wohnhafte Campinghund und schaut zu mir rüber. Immer wenn ich aufschaue, tut er so, als ob er gerade etwas anderes im Sinn hat - natürlich nicht mein Stück Fleisch. Ein ganz schlechtes Gewissen bekomme ich, als er anfängt nach Fliegen zu schnappen. Nach weiteren zehn Minuten hat er die Aussichtslosigkeit seiner Lage erkannt, denn von meiner "MUH" - wie ein Skaterkollege aus Zug immer so schön sagt - wird er nix bekommen. Er legt sich also ein paar Meter weiter nach rechts und kann mir so nicht mehr auf den Teller spinksen. 
Heiss - die 48 Grad glaube ich aber nicht so ganz :-)
Auch an der Elbe ein schöner Brauch... 
René und Dietmar vor der Abfahrt
Der Hund bekommt nix, auch wenn er noch so schaut...

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